Steiner blickt zurück: "Ich wollte seine Karriere nicht zerstören"
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Anfang 2022 stand Günter Steiner vor einem schwierigen Dilemma. Russland marschierte in die Ukraine ein, was letztlich dazu führte, dass sein russischer Fahrer Nikita Mazepin nicht mehr für Haas fahren durfte. In einem Interview mit British Inews blickt der Teamchef auf die schwierige Situation zurück.
Damals war der Titelsponsor von Haas die russische Firma Uralkali, die Mazepins Vater gehört. Aufgrund seiner Verbindungen zu Präsident Putin war es für Haas schwierig, den Titelsponsor und den Fahrer zu halten. Nach den Wintertests 2022 in Barcelona wurde bekannt gegeben, dass Mazepin durch Kevin Magnussen ersetzt werden würde.
Steiner über die schwierige Entscheidung
Der Teamchef hoffte natürlich, dass er nie in diese Situation kommen würde, aber die Spannungen zwischen der Ukraine und Russland nahmen weiter zu. "Es gab einen langen Vorlauf für die Invasion. Ich persönlich hoffte, dass sie es nicht tun würden. Dann wachten wir eines Morgens auf und sie hatten die Ukraine überfallen. Ich fragte mich: 'Was nun?'."
Mazepin fuhr auch 2021 für Haas, hinterließ aber in diesem Jahr keinen guten Eindruck. Er drehte sich oft und hatte nicht den Speed seines Teamkollegen Mick Schumacher. Trotzdem wurde Mazepin zunächst für die Saison 2022 verpflichtet, bis der Krieg in der Ukraine ausbrach. Es war eine schwere Entscheidung für den Teamchef. "Ich habe mit dem gesamten Vorstand gesprochen. Ich muss dir nicht sagen, was gesagt wurde. Es war klar. Ich habe mit dem Vorsitzenden von Uralkali gesprochen, mit Gene und am Abend haben wir die Beziehung beendet. Wir wussten zu dem Zeitpunkt nicht, was wir mit Nikita machen sollten, weil man die Karriere eines jungen Mannes nicht zerstören will", sagte der Italiener gegenüber Inews.